The Menu: Das Ende des Feinschmecker-Films erklärt (2024)

Ein Film wie ein Festessen: Ralph Fiennes zaubert als Meis­terkoch exk­lu­sive Kreatio­nen auf den Teller – aber auf dem Speise­plan ste­ht auch der Tod. Hier find­est Du das Ende des satirischen Thrillers „The Menu” erk­lärt.

Ein Film zum Genießen

The Menu ist ein bril­lanter Film: ein Kam­mer­spiel voller Wen­dun­gen und Pointen, gespickt mit optis­chen und schaus­pielerischen Delikatessen und nach einem außergewöhn­lichen Rezept zubere­it­et. Kurz: The Menu ist fein­ste Kinoun­ter­hal­tung.

Aber es kann sein, dass Dir dieser Film etwas schw­er im Magen liegt. Denn die span­nende Hand­lung hat einen dop­pel­ten Boden. Die Insze­nierung von Regis­seur Mark Mylod („Game of Thrones”) wirkt so ver­führerisch wie ein Degus­ta­tion­s­menü, aber unter der schö­nen Ober­fläche lauern einige harte Brock­en.

Das Ende von The Menu erklärt: Eine Insel des teuren Geschmacks

Ralph Fiennes gibt in The Menu den Meis­terkoch Slowik, der in seinem Edel-Restau­rant Hawthorne auf ein­er Insel vor der US-Ostküste exk­lu­sive Gourmet-Events ver­anstal­tet. Seine Menüs sind unver­schämt teuer, die Gäste hand­ver­lesen.

Es sind Vertreter der Elite: Mil­lionäre, Banker, Kün­stler. Darunter sind auch der junge Tyler (Nicholas Hoult) und seine Begleitung Mar­got (Anya Tay­lor-Joy). Mar­got passt nicht in diese Truppe der Chefkoch-Verehrer und Möchte­gern-Gourmets.

Wie sich her­ausstellt, ist sie für eine andere Frau einge­sprun­gen – als Pros­ti­tu­ierte ist sie das gesellschaftliche Gegen­pro­gramm zu den übri­gen Gästen. Sie ist auch die Einzige, die das Menü über­lebt.

Essen als Exzess für Gourmets

The Menu lässt sich auf mehreren Ebe­nen genießen. Ganz oben liegt das, was wir sehen: einen Film über, wie es heißt, einen der besten Köche der Welt und seine Kreatio­nen. Fol­gerichtig ist The Menu auch ein Film über die Exzesse der Haute Cui­sine.

The Menu strea­men: Alles über den Heimki­nos­tart

Der Film zeigt minu­tiös, wie diese Kreatio­nen entste­hen – den Stress in der Küche, den selb­s­ther­rlichen Chefkoch, die edlen Zutat­en, die raf­finiert zubere­it­eten Häp­pchen. In und auf jedem Teller steck­en mehr Ressourcen, als sie den meis­ten Men­schen für die tägliche Ernährung ein­er ganzen Fam­i­lie zur Ver­fü­gung ste­hen.

Und die Men­schen, die im Hawthorne sitzen und das alles ver­til­gen, tun das meist, ohne den kuli­nar­ischen Aufwand wirk­lich würdi­gen zu kön­nen. Sie kön­nen es sich leis­ten, also tun sie es. Sie essen nicht, weil sie hun­grig sind, sie lassen sich bekochen, weil dieses Menü ein Sta­tussym­bol ist. Ihre Zun­gen sind nicht so fein wie sich die Damen und Her­ren geben.

#The­Menu is now #Cer­ti­fied­Fresh at 91% on the #Tomatome­ter, with 101 reviews: https://t.co/PWxg25chEF pic.twitter.com/o32kti0k6v

— Rot­ten Toma­toes (@RottenTomatoes) Novem­ber 17, 2022

Das kann man auch dekadent nen­nen. Wie wir am Ende von The Menu sehen, hat der Chefkoch dieses Schaus­piel satt. Er ist von sein­er Arbeit desil­lu­sion­iert und sehnt sich zurück zu den Tagen, als er noch Cheese­burg­er und Pommes brutzelte – ein ein­fach­es Essen für ein­fache Leute.

Er ist so abgestoßen von sein­er Arbeit, dass er schließlich Restau­rant, Mitar­beit­er und Gäste in Flam­men aufge­hen lässt. Die grausige Gourmet-Pointe ist dabei, dass seine gut­be­tucht­en Gäste als pro­le­tarisches Dessert enden – als Marsh­mal­lows am Stock über einem Feuer.

Das Ende von The Menu erklärt: Das Menü als Kunstwerk

Der Film lässt sich aber auch als kun­stäs­thetis­che Kri­tik ver­ste­hen. Kochen kann eine Kun­st sein, eine hoch deko­ri­erte noch dazu. Das zele­bri­ert The Menu aus­giebig und in beein­druck­enden Bildern.

Die Kun­st des Hawthorne-Meis­terkochs über­wältigt seine Fans. Seine Gäste beten ihn an. Tyler etwa schwärmt von Slowiks Bril­lanz und Radikalität und davon, wie er das Menü als Erzäh­lung konzip­iert habe.

Das Menü erscheint als Gesamtkunst­werk, das alle Sinne beansprucht: vom Riechen über das Hören und Schmeck­en bis zum Sehen. Und zum krö­nen­den Abschluss dieser Vor­führung gibt es noch hap­tis­che Erleb­nisse, näm­lich die Zubere­itung der Gäste selb­st als let­zten Gang mit­tels kör­per­lich­er Gewalt.

Der Kün­stler liefert hier ein Werk, das seine Betra­chter vol­lkom­men gefan­gen nimmt und befriedigt. Aber es erfordert Opfer, näm­lich das Leben der Betra­chter. The Menü lässt sich also auch als Mah­nung ver­ste­hen: Wir sollen uns nicht über­wälti­gen lassen von (ver­meintlich) großer Kun­st, manch­mal müssen wir einen Schritt zurück­zutreten, auch dann, wenn alle anderen sich von ihrer Begeis­terung mitreißen lassen.

Das gilt iro­nis­cher­weise auch für das Filmkunst­werk The Menu selb­st.

Der Widerstand gegen den Küchen-Diktator

Ein Klatschen lässt Belegschaft und Gäste des Hawthorne regelmäßig zusam­men­zuck­en. Chefkoch Slowik liebt den großen Auftritt und duldet keine Widerrede. Wenn er etwas zu sagen hat, klatscht er ein­fach in die Hände und bringt alle zum Schweigen.

Er herrscht wie ein Dik­ta­tor über seine Küchen­bri­gade, er entschei­det für seine Gäste, was auf den Teller kommt. Die sollen “nicht essen, son­dern schmeck­en.” Tyler und Kon­sorten sind vor dem ersten Bis­sen dem Chefkoch hörig, sie schluck­en alles kri­tik­los, was Slowik ihnen serviert.

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Mar­got zweifelt an seinen Kreatio­nen. Sie find­et den Mann und sein Menü sus­pekt. Als klar wird, dass der Abend auf der Insel mit einem tödlichen Finale für alle Beteiligten enden soll, ist Mar­got die Einzige, die sich gegen den Unter­gang stemmt.

Während alle anderen dem Küchen-Dik­ta­tor willfährig fol­gen, ein­gelullt von seinen Schäum­chen und Süp­pchen, ist sie die Stimme des Volkes, das gar nicht am Tisch sitzt. “Selb­st Ihre heißen Gerichte sind kalt”, kanzelt sie den Meis­ter ab.

Anya Tay­lor-Joy as Mar­got Mills in The Menu (2022) pic.twitter.com/T5833hs2wD

— ✧ (@CINEMAGEMS) Novem­ber 13, 2022

Sie spielt dieses elitäre Spiel nicht mit, sie bestellt einen Cheese­burg­er und find­et für sich einen Ausweg aus der Sack­gasse. Die Meta­pher dieser Ver­such­sanord­nung im Edel-Restau­rant ist klar: Slowik ist der Autokrat, der sein Reich mit eis­ern­er Hand regiert und dem sich die kap­i­tal­is­tis­che Elite auf Gedeih und Verderb aus­geliefert hat.

Der Wider­stand kommt aus dem recht­losen Pro­le­tari­at, das zwar nicht den Unter­gang abwen­den, aber immer­hin seine eigene Haut ret­ten kann. Mar­got beißt in ihren Burg­er, während sie aus der Ferne beobachtet, wie eine Explo­sion das Restau­rant und alle Anwe­senden ver­nichtet.

The Menu: Das Ende des Feinschmecker-Films erklärt (2024)

FAQs

Was passiert am Ende von The Menu? ›

Margot bezahlt ihr Essen, verlässt Hawthorne und flüchtet mit einem Boot. Sie hört, wie das Restaurant explodiert, setzt sich gemütlich hin und isst ihren Cheeseburger. Am Ende beobachtet sie lächelnd den Untergang des Gebäudes und seiner Insassen.

Was ist die Message von The Menu? ›

The Menü lässt sich also auch als Mahnung verstehen: Wir sollen uns nicht überwältigen lassen von (vermeintlich) großer Kunst, manchmal müssen wir einen Schritt zurückzutreten, auch dann, wenn alle anderen sich von ihrer Begeisterung mitreißen lassen. Das gilt ironischerweise auch für das Filmkunstwerk The Menu selbst.

Was ist mit Tyler in The Menu passiert? ›

In den folgenden Gängen werden die männlichen Gäste über die Insel gejagt, ehe sich der Hobbykoch Tyler gegenüber Slowik beweisen muss. Der Küchenchef befindet die von Tyler zubereitete Speise als fürchterlich und nötigt ihn, Suizid durch Erhängen zu begehen.

Wo wurde der Film The Menu gedreht? ›

Drehorte für „The Menu“

Gefilmt wurde in Savannah Georgia.

Was steht am Ende von einem Film? ›

Der Abspann (auch Nachspann) ist ein grafisch gestaltetes Endelement eines Films, einer Fernsehsendung oder mancher Computerspiele. Im Abspann werden typischerweise die Credits gezeigt. Dabei ist es Konvention, zunächst die Darsteller und dann den Stab – häufig mit den wichtigsten Personen zuerst – zu nennen.

Wie gruselig ist the menu? ›

The Menu ist teils Horrorthriller, teils schwarze Komödie/Satire und erledigt beides tatsächlich mit Bravour. Klar ist der toll besetzte Film nicht gerade gruselig, aber er schafft es eine zunehmend bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, die sich Stück für Stück steigert.

Warum ist The Menu ab 16? ›

Der Film enthält mehrere, teils drastische und blutige Gewaltdarstellungen sowie eine Selbsttötung. Auch werden mehrfach Charaktere massiv bedroht oder unter Druck gesetzt.

Ist The Menu gut? ›

Er ist spannend inszeniert mit guten Schauspielern und einer mehr als schrägen Story. Er hat viele absurde, satirische und gesellschaftkritische Momente, die einfach toll gespielt und gefilmt sind. Der Humor, wenn man ihn denn als solchen betrachten möchte, könnte man am ehesten als bitter böse bezeichnen.

Woher kommt Menu? ›

Herkunft: [1] im 19. Jahrhundert aus gleichbedeutend französisch: menu fr entlehnt, wörtlich „Kleinigkeit“, später auch „Speisenfolge, Mahlzeit“; aus dem Adjektiv menu „klein, dünn“, zu lateinisch minutus „sehr klein“

Ist The Menu auf Netflix? ›

The Menu ist aktuell nicht bei Joyn, Netflix, RTL+, Prime Video Channels, Paramount+, VIDEOBUSTER, Discovery+, ZDFmediathek, ARTE, ARD Plus, Cosmic Cine TV, Kino on Demand, CHILI, Sooner, Netzkino, Pluto TV, Plex, Crunchyroll, Viki, Animation Digital Network, alleskino, filmfriend, filmingo, Mubi, LaCinetek und behind ...

Wo kann man The Menu schauen? ›

The Menu ansehen | Disney+

Wie endet the menu? ›

Als Anya Taylor-Joys Figur ("Margot") am Ende einen Cheeseburger bestellt, macht sie Ralph Fiennes' Figur (Chef Slowik) nicht nur glücklich, weil er das letzte Mal Freude am Kochen hatte, als er Fast-Food-Koch war.

Was passiert in the menu? ›

Als ein Paar (Anya Taylor-Joy und Nicholas Hoult) sich auf eine malerisches Insel zurückzieht, landen die beiden in einem exklusiven Restaurant, wo der Küchenchef (Ralph Fiennes) ihnen ein üppiges Mahl serviert, das allerdings einige schockierende Überraschungen bereithält.

Hat the menu Jumpscares? ›

There are not any jump scares intended to make you flinch, nor is there gratuitous violence and gore intended to make you feel queasy. People do get maimed and die, but the camera doesn't linger on this violence.

Wer spielt in dem Film The Menu den Besessenen Küchenchef? ›

Doch das opulente Menü, das der renommierte Küchenchef Küchenchefs Slowik (Ralph Fiennes) sich für seine Gäste einfallen lassen hat, hält einige unliebsame und blutige Überraschungen bereit.

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